15.11.2019
So unterstützen Sie Ihr Kind beim Schreiben lernen
Viele Kinder interessieren sich schon im Kindergarten für die faszinierende Welt der Buchstaben. Sie sehen, wie ältere Geschwister und Erwachsene Worte schreiben und ganze Bücher damit gefüllt sind. Natürlich wollen sie das auch können! Doch sollten Eltern ihren Kindern im Vorschulalter wirklich schon das Schreiben beibringen? Wir von DBS haben für Sie ein paar Fakten zusammengetragen.
Sie können Ihr Kind in jeder Phase der Schreibentwicklung unterstützen. Allerdings sollten Sie dabei nicht "Schule spielen". Denn dem Kind das Schreiben beizubringen ist vor allem die Aufgabe der Grundschule. Wenn Ihr Kind aber aus Eigeninitiative Wissen einfordert, greifen Sie ihm spielerisch unter die Arme.
Umgeben Sie ihr Kind mit ganz viel Sprache
Schon im Alter von zweieinhalb Jahren startet bei den meisten Kindern der Schreiblernprozess. Dabei benutzen Sie meist den ganzen Arm, denn die Grobmotorik ist in diesem Alter weiter entwickelt, als die Feinmotorik. Heraus kommen dabei oft noch "kritzelig" wirkende Linien und Bögen.
Tipp: Umgeben Sie Ihr Kind von Anfang an mit viel Sprache: Lesen Sie vor, singen und reden Sie viel miteinander. Das bildet das phonologische Bewusstsein des Kindes aus – die Fähigkeit, die Struktur der Lautsprache zu erkennen und mit den einzelnen Elementen der Sprache zu arbeiten. Das phonologische Bewusstsein gilt als Grundlage für das lautgetreue lesen und schreiben.
Basteln und Malen fördert die Grafomotorik
Die Handgelenke werden mit der Zeit immer weicher und damit auch die Linienführung: Wellen und Kurven sind mit dreieinhalb Jahren zumeist kein Problem mehr. Bis zum vierten Lebensjahr können viele Kinder dann schon gerade Linien und Formen wie Kreise und Rechtecke zeichnen.
Tipp: Malen und basteln Sie ganz viel mit Ihrem Kind. Denn dabei fördern Sie die sogenannte "Grafomotorik". Sie ist ein Teilgebiet der Feinmotorik und umfasst die (rhythmischen) Bewegungen im Handgelenk, der Finger und Hände sowie die Kraftanpassung.
Vom ersten Großbuchstaben zum eigenen Namen
Mit vier bis fünf Jahren beginnen die meisten Kinder ihre ersten Buchstaben zu schreiben und diese zu Worten zu verbinden. Dabei stehen manchmal zwei bis vier Buchstaben für ein ganzes Wort – beispielsweise "PP" für "Puppe". Am spannendsten (und am häufigsten geschrieben) ist natürlich der eigene Name, gefolgt von einfachen Worten wie Mama, Papa oder Opa.
Mit steigendem Alter lernen die Kinder dann immer besser, die gesamte Lautfolge eines Wortes abzubilden. Allerdings rein nach Gehör: Sie schreiben "Fata" statt "Vater" und "schpiln" statt "spielen". Am wichtigsten ist in dieser Phase des Schreibens vor allem der Spaß am Lernen und nicht die orthografische Richtigkeit. Deshalb sollten Sie Ihr Kind nicht verbessern. Die korrekte Rechtschreibung folgt in der Grundschule.
Tipp: Schreiben Sie für Ihr Kind alle Buchstaben und Worte auf, die es wissen will und lassen Sie Ihr Kind die Buchstaben "nachschreiben".
Auch Schwungübungen machen vielen Vorschulkindern großen Spaß. Vorlagen dafür finden Sie im Internet und in unserem Beitrag "Ergonomie Übungen fürs Schreibenlernen". Beim Vorlesen können Sie den Finger unter das vorgelesene Wort legen – so kann Ihr Kind "mitlesen". Und ganz wichtig: Vermitteln Sie die Schriftsprache auf kreative, ungezwungene Art. Schreiben Sie zum Beispiel mit einem Stock in den Sand oder schneiden Sie Buchstaben aus und kleben Sie daraus Wörter auf ein Blatt Papier.
Wichtig beim Schreiben lernen: Die richtige Stifthaltung
Um einen Stift zu führen, müssen Kinder mehr als 30 Muskeln und 17 Gelenke präzise koordinieren. Wenn sich dabei eine falsche Haltung einschleicht und verfestigt, kann das später zu dauerhaften Problemen beim Schreiben führen. Deshalb sollten Sie immer auf die richtige Haltung des Stiftes und auf die richtige Lage des Blattes achten. Zu Beginn wird Ihr Kind mit einem Bleistift schreiben, erst später – in der Grundschule – folgen Füllfederhalter oder Tintenroller. Nehmen Sie sich für die Auswahl des richtigen Stiftes Zeit und lassen Sie sich ausführlich beraten. Am besten, Sie kommen mit Ihrem Kind in unser Geschäft in Pfullingen und probieren die verschiedenen Modelle aus. Denn es gibt neben den unterschiedlichen Griff- und Federformen mittlerweile sogar interaktive Stifte. Mit dem Switch Starter von ONLINE kann Ihr Kind zum Beispiel auch auf einem Tablet schreiben. Wir von DBS erklären Ihnen gerne die Vorteile.
Von Hand schreiben und digitale Technik sind keineswegs ein Widerspruch
Auch im Zeitalter der Digitalisierung bleibt die Handschrift wichtig. Sie ist direkt, flexibel, intuitiv und kreativ. Auch wenn Sie bei Computer, Tablet und Co. Bedenken haben: Es gibt schon für Vorschüler sehr gute Apps und Programme, mit denen sie spielerisch an das Schreiben herangeführt werden.